12 Jahre war Horst Bork Manager von Falco. Der Wiener traf 1981 auf seinen späteren Manager, der ihn bis 1993 betreute. Bork begleitete Hans Hölzel auf dem Weg nach oben und auf seiner Suche nach der Sinnhaftigkeit des Lebens. Der Münchner entwickelte unter anderem Gruppen wie Bro´Sis und No Angels. Er begleitet die musikalische Karriere von Olympiasieger Matthias Steiner und begann schon früh mit der Vermarktung von Spitzenköchen. „Wir sind Kultur“ sprach mit ihm.
Guten Tag Herr Bork! Sie arbeiteten lange mit Falco zusammen. Was führte sie zusammen?
Horst Bork: „Ich kannte Falco bereits vor seiner Solokarriere, weil er Bassist der Gruppe „Dradiwaberl“ war. Eines Tages sagte er zu mir, er arbeite an einem Soloprojekt und wolle mir seine Ideen vorstellen. Nach ein paar Monaten meldete er sich wieder. Ich arbeitete damals in Hamburg. So fuhr Falco mit seinem alten VW Käfer zu mir.
So kam es zur ersten von später zahlreichen intensiven Diskussionen…
Horst Bork: „Falco stellte mir die A-Seite seiner angedachten Single vor. Das Stück war zwar nicht schlecht, aber begeistert war ich nicht. Er wiederum glaubte nicht an den Erfolg des zweiten Songs. „Da geht´s um Drogen. Des spielen sie nicht im Radio“, hat er gesagt. Mir hat aber das andere Lied besser gefallen. „Der Kommissar“ war dann auch der erste große Hit. Später diskutierten wir oft über die richtige A-Seite. Oft hatte ich einen guten Riecher. Manchmal auch nicht. Wie beim Song Wiener Blut. Nachher ist man immer schlauer.“
Künstler haben oft eine andere Vorstellung von dem, was sie präsentieren wollen. Wie war Falco geartet?
Horst Bork: „Falco verstand das Geschäft sehr gut. Er hat immer das gemacht, was notwendig war, um Geld zu verdienen. Er wollte Geld verdienen. Als ich Falco kennenlernte, arbeitete ich für eine Plattenfirma. Daher war es meine Aufgabe, zu schauen, was gut zu verkaufen war. „Rock me Amadeus“ ist dafür sein sehr gutes Beispiel.“
Inwiefern?
Horst Bork: Ich hatte die Idee zu „Rock Me Amadeus“. Damals lief ein sehr erfolgreicher Film über Mozart. Falco war zuerst gar nicht begeistert. „Is doch a Schmarrn“ hat er gesagt. Auch nachdem er den Film gesehen hatte, änderte er seine Meinung nicht. Trotzdem hat er meinen Vorschlag umgesetzt. Selbstverständlich war mir auch bewusst, dass die Idee nicht hätte funktionieren können. Deshalb testeten wir den Titel erst in ausgewählten Diskos. Dort kam er gut an. Dann machten wir weiter.