Johann-Strauß-Operette Wien

"Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht"

Johann-Strauß-Operette Wien

„Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht!“

Welcher Operettenfreund kennt dieses heitere und irgendwie doch so wahre Lied aus der Operette „Die Csárdasfürstin“ nicht. Fürstensohn Edwin verliebt sich in diesem bunten Dreiakter ausgerechnet in die Chansonnière Sylva Varescu. Das geht aus Sicht der Eltern natürlich gar nicht. Hatten dessen Erzeuger doch bereits eine Hochzeitsanzeige ihres Sohnes aufgegeben. Er sollte seine Cousine, die Comtesse Stasi ehelichen. Nachdem Sylva von dieser Anzeige erfährt bricht sie zu ihrer geplanten USA-Konzertreise auf und widersteht den Heiratsavancen Edwins. Am Ende aber werden sich nicht nur diese beiden Liebenden finden, sondern auch noch zwei andere Turteltäubchen.

Herz und Romantik streiten sich also mit dem gesellschaftlichen Standesdünkel. Damit sind wir bereits bei einem der wesentlichen Merkmale einer Operette. In dieser werden auf humorvolle Weise gesellschaftspolitische Kritiken angebracht. Das in Altötting präsentierte Meisterwerk des Komponisten Emmerich Kálmán wurde 1915 in Wien uraufgeführt. Mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges. Bis 1917 gingen beeindruckende 533 Aufführungen über die Bühne.

Italien und Frankreich als Ursprung

Die Operette ist ein Genre, das bereits im 17. Jahrhundert die Welt bereicherte. Jacques Offenbach zählte zu den großen Verfechtern dieser Kunstform. Wie der Name schon sagt, galt die Operette damals als eine verkürzte Form der Oper. Zumeist wurden Einakter gespielt. Italien und Frankreich waren die Ursprungsländer. Diese eigenständige Kunstform kam dann in Paris im Jahr 1848 so richtig in Schwung. Dank dieses neuen musikalischen Produktes entwickelten sich damit rein privatwirtschaftliches und nicht nur vom königlichen Hof gefördertes Theater. Wandertruppen trugen die Werke hinaus in die Welt. Durch ihren meist grotesk-frivolen Inhalt verursachten die Darbietungen bei den höhergestellten Persönlichkeiten eher Naserümpfen denn Jubelstürme.

Bekannte Gassenhauer, große Stimmen

Die leichte Muse wurde anfangs zumeist von singenden Schauspielern präsentiert. Die Werke frönten leichten Stoffen - getragen von Liebe und Romantik. „Die Csárdasfürstin wird zahlreiche großartige Solisten nach Altötting bringen“, sagt Elke Harnischfeger vom Konzertbüro Schmidtke, das heuer sein 70-jähriges Bestehen feiert. Heutzutage feiert die bereits totgeglaubte Operette eine Wiederauferstehung. „Es kommen immer mehr jüngere Leute und die sind total begeistert, weil alles komplett live gespielt und gesungen wird“, verrät Elke Harnischfeger. Sie ist es auch, die die Werke frisch und kurzweilig aufbereitet. Begeistert erzählt sie, dass immer mehr Familien zu den Aufführungen kommen. In Altötting werden weit über 40 Musiker den Saal mit wunderbaren Klängen erfüllen.

Das Gespräch führte Uli Kaiser im Dezember 2017 im Auftrag des KULTUR+KONGRESS FORUM ALTÖTTING.

Johann-Strauß-Operette Wien

Johann-Strauß-Operette Wien

http://www.konzertdirektion-schmidtke.de/