Der ganz große Luxus
Dann aber nutzte der „Pauker“ das staatliche Geschenk eines halbjährigen Bildungsurlaubes. Er begann „viel zu schreiben“. Zudem spürte er die wunderbar inspirierende Seite des neuen Lebens und die Freiheit, Arbeitszeit und Freizeit selbst bestimmen zu dürfen. „Ich brauche und genieße diesen Luxus“, so Brustmann. So kam es, dass er nach dem Bildungsurlaub zunächst in die bayerische „Kabarett-Brettl-Welt“ eintauchte: „Mir war schon bewusst, dass ich drei bis vier Jahre Anlauf brauchen würde und dass diese Zeit durchaus zäh werden könnte. Ich war mir aber sicher, dass ich es schaffe.“ Der Erfolg stellte sich ein. Sogar das Publikum außerhalb des Weißwurstäquators liebt den trockenen Humor Josef Brustmanns: „Ein paar Passagen muss ich schon übersetzen. Dann bin ich eben ein bisschen langsamer. Aber grundsätzlich mögen alle unseren oberbayerischen Dialekt.“ Und so kommt es, dass sich alle am Talent des Kabarettisten erfreuen. Der Grundstein dafür wurde quasi in einer Art Notwehr im Kreise von acht weiteren Geschwistern gelegt. Damals bildete er seine kräftige Stimme aus und lernte sehr tragende Instrument wie die Tuba, den Kontrabass oder das Klavier. „Quasi aus Notwehr“, wie er schmunzelnd sagt.
Tipp:
Ein Portrait über Josef Brustmann wird im Bayerischen Fernsehen am 12. November im Rahmen der Reihe „Lebenslinien“ ausgestrahlt.
Das Gespräch führte Uli Kaiser im Juli 2018 im Auftrag des KULTUR+KONGRESS FORUM ALTÖTTING.